ist eine sinn- und wertorientierte Behandlungsmethode, die sich im Dialog, in der Begegnung von Mensch zu Mensch vollzieht. Grundlage dieser Therapieform bildet das dreidimensionale Menschenbild, nicht nur die psychophysische Existenz, sondern vor allem die geistige. Sie ist die Ebene der spezifisch menschlichen Phänomene wie Liebe, Gewissen, Urvertrauen, Glaube, Intuition, Entscheidungsfähigkeit, Werteverwirklichung und Sinnfindung. Dabei steht der Aufgabencharakter des menschlichen Daseins im Vordergrund, denn aufgrund seiner Geistigkeit ist der Mensch frei und verantwortlich zugleich für seine persönlichen Entscheidungen. Nicht der Mensch soll Erwartungen an das Leben stellen, sondern das Leben stellt ihn vor bestimmte Fragen, die es zu beantworten gilt.
Der zentrale Begriff in der Logotherapie ist der Sinn, als eine der geistigen Qualitäten und als Schrittmacher für die menschliche Existenz. Das Streben danach ist in allen Menschen vorhanden, unter Umständen verschüttet, doch in jedem Fall hervorrufbar. Sinn entsteht, wenn Werte verwirklicht werden. Die Sinneswahrnehmung erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Realität, sondern auch auf die Entdeckung einer Möglichkeit. Damit geht die Logotherapie davon aus, dass der Mensch mehr als seine Störungen und Symptome ist, und richtet sich hauptsächlich nach seinen Potenzialen. Die Aufgabe der Logotherapie ist es, dem Menschen zu helfen, in seiner konkreten Lebenssituation seinen eigenen, individuellen Sinn zu finden, und damit ihn zu einem gelingenden Leben (zurück) zu führen.
„Der Mensch hat einen Charakter, aber er ist eine Person und wird eine Persönlichkeit. Indem sich die Person, die einer ist, mit dem Charakter, den einer hat, auseinandersetzt, indem sie zu ihm Stellung nimmt, gestaltet sie ihn und sich immer wieder um und wird zur Persönlichkeit.“
Viktor Frankl (1905–1997) österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse